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Wassersport Akademie

Tipps zu den Kartenaufgaben

In diesem Abschnitt geben wir dir ein paar grundlegende Tipps & Tricks zu den Navigations-Aufgaben an die Hand.

Ein ganzer Haufen Leute glaubt bis heute ernsthaft, die Navigations-Aufgaben seien schwierig. Doch jeder, der das glaubt, hat sich die Aufgaben noch nie angesehen und hat einfach nur Angst vor dem Unbekannten. Und genau diese Angst werden wir dir jetzt nehmen, indem wir dich mit den Tatsachen konfrontieren. Ob du willst oder nicht.

Sind die Aufgabe schwierig?

Nein. Sie sind "ungewohnt", weil du dich in deinem Leben wahrscheinlich noch nie mit seemännischer Navigation befassen musstest. Aber "schwierig" sind sie nicht.

Tatsächlich verlangen sie von dir, dass du deine Geometrie-Kenntnisse der 5. Klasse hervorkramst. Und für die Rechenaufgaben werden Kenntnisse der 3. Klasse (= Addieren und Subtrahieren von maximal 3-stelligen Zahlen) verlangt.

Das schaffen wir noch gerade so, nicht wahr?! Was sollte also "schwierig" sein?

Was ist mit dem Taschenrechner?

Keine einzige Rechenaufgabe erfordert einen Taschenrechner. Die Kurs- und Peilungs-Umrechnungen verlangen simple Addition und Subtraktion (beispielsweise 135 + 4 - 2 = ?).

Und die Weg-Zeit-Rechenaufgaben sind allesamt so ausgelegt, dass man nur kurz nachdenken muss, um fast gänzlich ohne Rechnen auf die Lösung zu kommen. Wenn überhaupt, dann müssen wir nur ausrechnen, wie oft etwa die 6 in die 54 passt.

Wer da beim kleinen Einmaleins noch halbwegs mitkommt, der braucht keinen Taschenrechner. Und die anderen können ihre Finger benutzen. (6 + 6 + 6 + 6 + 6 + 6 + 6 + 6 + 6 = 54; also 9 Mal; dafür reichen die Finger locker aus)

Lass es langsam angehen, Seemann!

Jede Navigations-Aufgabe besteht aus 9 Teilaufgaben. Am Ende solltest du sie alle lösen können. (Ausnahme: "Besteck-Versetzung"; das ist unnötig komplexer Schwachsinn; den du aus Effizienz-Gründen einfach auslassen solltest.)

Picke dir zuerst die leichten Navi-Aufgaben heraus! Insgesamt sind es 15 Aufgaben. Suche dir am Anfang eine oder zwei Aufgaben heraus, die sich für dich nicht allzu schwer anhören.

Löse nur, was du schaffst! Bei vielen Aufgaben wird dein Latein schon nach der 2. oder 3. Teil-Aufgabe zu Ende sein. Und dann fängst du an, nur noch Bahnhof zu verstehen. Das ist erst mal völlig okay und kein Grund zur Besorgnis.

Wenn es gar zu schwierig wird, dann breche die Navi-Aufgabe komplett ab und picke dir eine andere heraus. Löse erst mal nur, was du verstehst (oder in der Schritt-für-Schritt-Anleitung nachvollziehen kannst). Wichtig ist am Anfang nur, dass du dich "reinfühlst". Das wird 2, 3 Tage dauern...

Aufgabe (fast) vollständig gelöst? Gleich noch einmal!

Jetzt kommt wieder so ein Psycho-Trick: Sobald du eine Navigations-Aufgabe gefunden hast, die du mit oder ohne Hilfe (fast) vollständig lösen konntest, lege diese Aufgabe nicht als erledigt beiseite.

Im Gegenteil. Wiederhole diese Navi-Aufgabe noch weitere mindestens 2-3 Mal! Du wirst sehr schnell feststellen, dass du die Aufgaben bei jeder Wiederholung immer schneller und schneller lösen kannst. Und genau das wollen wir erreichen.

So ganz nebenbei lernt dein Hirn nämlich, wie es abkürzen kann. Ja, auch dein Hirn ist stinkend faul. Nicht nur meins. Und es sucht immer den einfachsten Weg. Genau dabei hilfst du ihm, wenn du die gleiche Navi-Aufgabe noch einmal und noch einmal löst. Gleich hintereinander weg. Ohne andere Navi-Aufgaben dazwischen. Und auch, ohne allzu viel Zeit zwischen den Wiederholungen verstreichen zu lassen.

Male super-genau! Auf den Millimeter genau!

Sämtliche Mal- und Mess-Aufgaben bei den Karten-Aufgaben erfordern absolute Präzision, wenn man die Muster-Lösungen erreichen will. Wir können uns nicht einen einzigen Millimeter Abweichung erlauben.

Deshalb prüfe jeden einzelnen Schritt mehrfach, bevor du den nächsten Schritt machst!

Je früher du einen Fehler erkennst und behebst, desto mehr Zeit sparst du.

Die häufigsten Fehlerquellen sind dabei: Verrutschen des Dreiecks (Kurs-Dreieck oder Anlege-Dreieck) und zickige Zirkel.

Ganz besonders die sehr billigen Zirkel neigen gern mal dazu, sich wieder ein bisschen zusammenzuziehen und das Ergebnis damit zu verfälschen. Kontrolliere deshalb IMMER mehrfach, ob der Zirkel die eingestellte Spanne auch wirklich korrekt gehalten hat. Am einfachsten geht das, indem du den Zirkel erst aufspannst und dann auf die Karte legst. Wenn er anschließend immer noch die korrekte Spanne anzeigt, ist alles okay. Wenn nicht: Korrigieren und noch einmal prüfen.

7 Mal messen; 1 Mal abschneiden

Dieser Punkt ist so wichtig, dass wir es nicht oft genug sagen können:

99% der Fehler sind Genauigkeits-Fehler! Darum prüfe, prüfe, prüfe. Und erst dann mache den nächsten Schritt.

Unser Gefühl sagt uns, dass wir keine Zeit für die Kontrolle haben. Doch das ist absolut unwahr! Die Kontrolle kostet uns nur ein paar Extra-Sekunden. Ein Fehler, den man erst zum Schluss bemerkt, kostet uns hingegen locker mal 5, 6 oder sogar 10 Minuten.

Nimm dir deshalb die Zeit, jeden - wirklich JEDEN - Schritt noch ein, zwei oder drei Mal zu kontrollieren, bevor du den nächsten Schritt machst. Am Ende sparst du mehr Zeit und vor allem Nerven, als dir dein Gefühl weismachen will...

Wann sollte ich mit den Navi-Aufgaben beginnen?

Plane am Anfang für eine vollständige Navi-Aufgabe etwa 1-2 Stunden ein. Und beginne mit den Navi-Aufgaben spätestens etwa eine Woche, nachdem du mit dem Lernen für diesen Schein begonnen hast.

Lern-Tipp Jeden Tag - mindestens aber jeden zweiten Tag - eine Navi-Aufgabe zu lösen versuchen.

Wenn du unseren Lernplan-Empfehlungen folgst, dann nimmst du dir für die Prüfungsvorbereitung 4 - 5 Wochen Zeit. Wenn du nach einer Woche mit den Navi-Aufgaben anfängst und jeden zweiten Tag eine Navi-Aufgabe zu lösen versuchst; wirst du nach ca. 2 Wochen (= ca. 7 - 14 Lösungs-Anläufe) schon ziemlich fit mit der Navigation sein. Nicht perfekt; aber auf einem sehr guten Weg. Dann wirst du für eine Navi-Aufgabe auch schon weniger als 30 Minuten benötigen.

In der letzten Woche vor der Prüfung (und wirklich erst dann) erhöhst du die Schlagzahl: Dann versuchst du 2 Navi-Aufgaben an einem Tag zu lösen. Und zwar idealerweise innerhalb von 30 Minuten. (Wecker stellen!)

Achte auf die Zeit!

In der Prüfung hast du etwa 30 Minuten Zeit für die Navigations-Aufgabe. (Wir gehen davon aus, dass du den Fragebogen in 30 Minuten löst.)

Stoppe von Anfang an die Zeit, die du zum Lösen der Aufgabe brauchst. Das mag anfangs ziemlich frustrierend sein, weil die Uhr erst bei 2 Stunden oder so anhält. Aber du wirst auch feststellen, dass du jeden Tag schneller und sicherer wirst.

Prüfungs-Falle In der Prüfung sagt man dir die Zeit nicht an. Du musst deine Zeit selbst kontrollieren und darfst dich nicht verzetteln.

Durchfall-Gefahr! Es gibt immer wieder Spezialisten, die sich die gesamte Prüfungs-Stunde nur mit der Kartenaufgabe beschäftigen. Diese Leute rasseln mit Pauken und Trompeten durch die Prüfung, weil sie für den Fragebogen 0 Punkte bekommen.

Niemals festbeißen! Geht's partout nicht? Links liegen lassen!

Es gibt keine Punkte für "Ehrgeiz"! Wenn du eine Teil-Aufgabe nicht lösen kannst, dann nimm die nächste Teil-Aufgabe!

In der Prüfung gibt es nur Punkte für Ergebnisse. Es gibt KEINE PUNKTE für "Ehrgeiz". Beiße dich also NIEMALS an einer Teil-Aufgabe fest. Kannst du sie partout nicht lösen, dann nimm die nächste Teil-Aufgabe.

Prüfungs-Tipp Folgefehler werden nicht bestraft!

Und denke stets daran: Folge-Fehler werden nicht bestraft! Wenn du also bei einer Teil-Aufgabe eine falsche Lösung herausbekommst, sind zwar die Punkte für diese Teil-Aufgabe weg. Aber wenn du dann mit dem falschen Ergebnis in der nächsten Aufgabe richtig weiterrechnest, dann bekommst du selbstverständlich wieder Punkte für die nächsten Teil-Aufgaben.

Die Prüfer haben Butterbrot-Papier

Den Prüfern ist es Wumpe, wie gut oder schlecht du malen kannst. Sie legen zur Kontrolle einfach nur eine Schablone auf deine Malerei. Ist dein Strich dann in der Nähe des vorgezeichneten Strichs der Schablone, gibt's die Punkte.

Prüfungs-Tipp Die meisten Prüfer sind sehr großzügig bei der Bewertung der Malerei.

Den meisten Prüfern ist auch klar, dass aus dir wohl nie ein Bleistift-Navigator werden wird. Sie sind also extrem gnädig, wenn es um die Punkte-Vergabe geht.

Solange du es nicht übertreibst, wirst du also für Malereien, für die du in hohem Bogen aus jedem Malkurs fliegen würdest, durchaus noch Punkte in der Prüfung bekommen. Also ....

Keine Panik!

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