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»Achterlicher als Querab« & »Vorlicher als Querab« Fachbegriffe, um die wir nicht herumkommen können

Was ist "querab"?

Querab = seitlich vom Boot

Falls du die Beschreibung zu "Querschlagen" bereits gelesen hast, weißt du es schon: "Quer" meint nichts anderes als "seitlich." Also "seitlich vom Boot".

Also bedeutet "Querab" nichts anderes als "seitlich neben dem Boot". Wenn wir also beispielsweise als Landratte sagen würden:

»Links neben dem Boot«

dann sagen wir als gestandene Seeleute zukünftig einfach:

»Backbord querab«

Außerdem wirst du bereits festgestellt haben, dass wir in der Abbildung versuchen, dir zwei Begriffe unterzujubeln: "Vorn" & "Achtern".

Tatsächlich sagen wir nicht »Geh mal zum Bug!«, sondern wir sagen »Geh mal nach vorn!« Und das aus einem einfachen Grund: "Vorn" ist für uns ein ganzer Bereich. Also der Bereich "vorn auf dem Schiff" oder auch der Bereich "vorn vor dem Schiff". Der Bug hingegen ist ein ganz bestimmter Ort; nämlich die äußerste Spitze des Bootes. Punkt.

Entsprechendes gilt für "achtern". Achtern ist bei uns der Bereich "hinten auf dem Schiff" oder der Bereich "hinten hinter dem Schiff". Wir lassen uns da ungern festnageln, weil sich die genaue Stelle aus dem Kontext ergibt. Wenn du also mal vom Skipper hörst: »Geh mal nach Achtern!« dann will er im Regelfall nicht, dass du hinter dem Schiff herschwimmen sollst, sondern dass du in den hinteren Bereich des Schiffes gehen sollst.

»Achterlicher als querab« & »Vorlicher als querab«

Eigentlich ergibt es sich logisch schon, was "Achterlicher als querab" und "Vorlicher als querab" ist. ... Bekommst du es allein raus? Versuch's mal!

Nur zur Sicherheit sagen wir es aber noch ausdrücklich:

Achterlicher als querab = der Bereich schräg hinter dem Boot.

Vorlicher als querab = der Bereich schräg vor dem Boot.

Querab ist der Bereich "genau seitlich neben dem Boot". "Achterlicher" ist als Adjektiv dafür zuständig, anzudeuten, dass es "mehr hinten als genau seitlich" ist. Und "vorlicher" ist ebenfalls ein Adjektiv; und es beschreibt den Bereich "mehr vorn als seitlich".

Voraus, achteraus, vorlicher, achterlicher und querab sind also Richtungsangaben, in die wir - meistens jedenfalls - gucken.

Das würzen wir dann noch mit "Backbord" bzw. "Steuerbord", um die Seite festzulegen; und schon weiß jeder, wo er hingucken muss.

Querab = seitlich vom Boot

Wozu der Aufwand?

Querab = seitlich vom Boot

Oh, es ist kein "Aufwand". Ganz im Gegenteil. Wir sparen damit sogar gewaltig an Aufwand.

Diese Richtungsangaben reichen im alltäglichen Leben völlig aus, um einigermaßen sicher auf dem Wasser unterwegs zu sein. Wir brauchen es nicht immer aufs Grad genau mit dem Peilkompass herauszufinden.

Und da die Richtungen - genau wie Backbord & Steuerbord - "am Boot festgenagelt", also immer relativ zum Boot sind, bleiben sie wunderbar intuitiv.

Du kannst dich einfach aufs Boot stellen und sagen:

»Wenn du die Tonne suchst,
dann findest du sie Steuerbord querab!
«

Voraus = genau vor unserem Schiff

Achteraus = genau hinter unserem Schiff

Oder wenn wir herausfinden müssen, ob der Feind nahe bei unserem Boot ein "Überholer" (also jemand, der uns überholen will) ist und uns das Wege-Recht geben muss, brauchen wir nur zu gucken, ob er von "achterlicher als querab" kommt. Ganz egal ob an Steuerbord oder Backbord.

Praxis-Tipp Diese Begriffe sind super-leicht zu merken und überaus intuitiv anzuwenden. Außerdem vermeiden sie Verwechslungen und Irrtümer. Lerne sie. Benutze sie.

Wo genau ist denn querab?

Bleibt noch eine letzte - ziemlich häufig gestellte - Frage offen:

»Wo genau wird denn "querab" gemessen?
Ich meine: wenn ich ganz vorn stehe,
dann ist "querab" doch ganz woanders
als wenn ich in der Mitte oder am Heck stehe.
... Oder wie jetzt?!
«

Und die Antwort auf diese Frage ist so einfach wie bewegend:

»Das ist scheißegal!«

Selbst wenn dein Boot 15 Meter lang ist, dann ist der Unterschied höchstens 15 Meter. Und auf dem Wasser spielt eine derart kurze Strecke nicht die geringste Rolle. Denn wir lassen NIEMANDEN so dicht an unser Boot heran. NIEMANDEN. Bevor wir auf dem Wasser also jemals in die Verlegenheit kommen, das jetzt auch noch beachten zu müssen, machen wir lieber einen kleinen Bogen um Feind oder Tonne; und schon hat sich die Frage in Luft aufgelöst...

Praxis-Tipp Mach keinen Stress! Ganz egal, wo du auf dem Boot stehst: Es wird passen: Sage die Richtung einfach von dieser Stelle aus.

Derartige Spitzfindigkeiten spielen in der Praxis wirklich nicht die geringste Rolle. Einzig bei Regatten (also bei Wettfahrten) wirst du es vielleicht brauchen können, weil man da gelegentlich wirklich um jeden Zentimeter kämpft.

Querab = seitlich vom Boot

Für Genauigkeits-Fanatiker Üblicherweise wird auf Segelbooten am größten Mast; und auf Motorbooten am Haupt-Steuerstand gemessen. Ganz egal, wo Mast oder Steuerstand sich auf dem Boot befinden.

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